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"Hilflose Aufklärung"?:
Der Antisemitismus des 19. und 20. Jahrhunderts

Von Wolfgang Geiger
Kommune, Forum für Politik-Ökonomie-Kultur 6/2004

Wolfgang Fritz Haugs Wort vom "hilflosen Antifaschismus" (1) scheint sich immer wieder neu zu bestätigen. Doch damals, vor vier Jahrzehnten, nahm die haugsche Auswertung einer von den Tübinger Studierenden erzwungenen Ringvorlesung zum Thema "Wissenschaft und Nationalsozialismus" eine Professorengeneration unter die Lupe, die bereits unter dem NS ihre Karriere gemacht oder zumindest begonnen hatte. Heute geht es um die Generation jener Studentenbewegten beziehungsweise schon um eine zehn Jahre jüngere Generation, die von den 68ern beeinflusst wurde und heute als LehrerInnen und LehrbuchautorInnen für die nachfolgenden Generationen endlich die Interpretationsmacht über die Vergangenheit errungen hat.

Der Düsseldorfer Anschlag Ende Juli 2000 – wohl als solcher unaufgeklärt und heute fast schon wieder vergessen – löste eine neue Diskussion über Rechtsextremismus in Deutschland aus, die in einer Welle der Kritik an Lehrern und Schulen gipfelte. In diesem Tenor präsentierte denn auch die taz das Projekt einer (kurz darauf erschienenen) CD-ROM zum Holocaust für den Schulunterricht.(2) Unter dem Titel "Hilflose Aufklärer" hieß es dort: "'Holocaust Education' soll Deutschlands Schüler immun machen gegen 'antidemokratische Tendenzen' jeder Art. Viele Lehrer fühlen sich von diesem Anspruch überfordert – jetzt hilft ihnen Steven Spielbergs Shoah Foundation mit einer CD-ROM auf die Sprünge." Die CD-ROM soll "vor allem jenen Lehrern helfen, die sich an das Thema bisher nicht herantrauten. 'Sie lässt sich auch in den schlechtesten Frontalunterricht einbauen', sagt Projektleiter Heyl."(3) So drängt sich gar der Gedanke auf, die Lehrer möchten beim Einsatz dieser CD-ROM (sinnvollerweise) überflüssig werden, aber da musste selbst der pädagogische Leiter (diese Funktion hatte Heyl) überzogene Hoffnungen in die "immunisierende Wirkung" des Projekts herunterschrauben: "Es ist ziemlich kurzschlüssig zu erwarten, dass Jugendliche durch die Behandlung des Themas Holocaust weniger rechtsextremistisch werden."

Hilflose Aufklärer? Ein wahres Lehrstück: So beugt man rechtzeitig dem Vorwurf vor, den man selbst zuvor den Lehrern gemacht hat, nämlich durch ihren Unterricht nicht genügend "gegen antidemokratische Tendenzen zu immunisieren". Die Vokabel nimmt (wohl unwissentlich) das Diktum von der "Schutzimpfung" auf, die Adorno 1960 als Aufgabe aufklärerischen Unterrichts formulierte (siehe erster Teil).

Die Bestandsaufnahme der Prävention gegen Rechtsradikalismus in der taz kritisierte jedoch auch und vor allem die zu späte Behandlung des Themas Holocaust im Unterricht (in Geschichte frühestens in der 9., meistens erst in der 10. Klasse) sowie den geringen Stellenwert im Rahmen der Gesamtthematik Nationalsozialismus. Die quantitative Analyse einer Reihe von Lehrbüchern ergibt folgendes Bild (siehe Tabelle).

Lehrbuch A B C
Rückspiegel 4 (1996) 80 2 6
Geschichtsbuch 4 (1996) 43 4 4
Wir machen Geschichte 4 (1997) 70 3,5 1,5
Anno 4 (1998) 60 2 4
Zeit für Geschichte 4 (2002) 58 9 10
Forum Geschichte 4 (2004) 50 5 5
Buchners Kolleg Geschichte
(Oberstufe) (1993)
98 11 5
Kursbuch Geschichte (Oberstufe) (2000) 88 9 8
Geschichte und Geschehen II Oberstufe A/B (2003) 48 8 2

A: Nationalsozialismus insgesamt, davon:
B: Rassismus/Antisemitismus ohne Holocaust
C: Holocaust

Mit Abstand am besten bei den Mittelstufenwerken schneidet somit Zeit für Geschichte 4 ab mit 19 von 58 Seiten zu Judenverfolgung und -vernichtung. Nun lässt sich die Frage nach dem Stellenwert des Holocaust innerhalb des Themas Nationalsozialismus natürlich nicht nur "quantitativ" beantworten: Wenn eine Unterrichtsreihe zielgerichtet dort einmündet, dann können auch ein paar Seiten eine große Rolle spielen, doch muss die Dimension des Holocaust im Lehrbuch schon auch "optisch" zum Ausdruck kommen. Im Allgemeinen läuft es doch wohl darauf hinaus, dass von Lehrerseite her erheblich ergänzt werden muss. Wenn die Politiker also von den LehrerInnen eine bessere und intensivere Behandlung dieses Themas im Unterricht fordern, so fordern sie von ihnen weit mehr als von den Schulbuchverlagen, deren Lehrwerke ja mit ihrem offiziellen Plazet herauskommen.

Unabhängig davon ist jedoch zu fragen, ob der Fokus auf die Folgen des Antisemitismus auch über dessen Ursachen und Entstehung aufklärt und damit gegen Fremdenfeindlichkeit und antidemokratische Tendenzen allgemein "immunisiert". Wie wenig "immun" gegen Vorurteile die Schüler bleiben, die bereits über den Holocaust informiert und subjektiv gegen alle Fremdenfeindlichkeit eingestellt sind, erfahre ich praktisch jedes Jahr von neuem anschaulich im 12er- Kurs Geschichte bei der Analyse des Programms der NSDAP von 1920. Ausgehend vom Begriff "Nationalsozialismus" sollen die Schüler den im Parteiprogramm enthaltenen Katalog von Forderungen unter die Rubriken "national(istisch)" und "sozial(istisch)" einordnen – also zum Beispiel die Forderung nach Aufhebung des Versailler Vertrages als "national(istisch)" – und die nicht in diese beiden Kategorien passenden Programmpunkte unter einer dritten Kategorie sammeln, wo sich dann nach meiner Vorstellung Rassismus und Antisemitismus als das Besondere in Abgrenzung zum "normalen" Nationalismus wieder finden sollten. Nach vorheriger Klärung der Begriffe "national"/"nationalistisch" als nach außen gerichtet ordnen die Schüler den Programmpunkt zum völkischen Staatsbürgerrecht, wonach Deutscher nur sein könne, "wer deutschen Blutes ist", fast immer einhellig der Rubrik "national(istisch)" zu, obwohl – oder eigentlich müsste ich sagen: weil – klar ist, dass dieser Punkt explizit gegen die Juden gerichtet war. Begründet wird die Ansicht, dies gehöre in die Rubrik "national(istisch)", damit, dass es sich ja quasi gegen Ausländer gerichtet habe. Ein Schüler meinte einmal sogar: "Die Juden hatten damals ja noch keinen Staat." (Dieses Argument kam schon in der 10. Klasse). Erst nach geraumer Weile erkennen sie dann mit Bestürzung, dass sie in ihrer kritischen Analyse des NSDAP-Programms diesem bereits auf den Leim gegangen sind, denn die Juden waren ja deutsche Staatsbürger, die Schüler hatten also selbst in ihrer Kritik des Antisemitismus dessen Prämisse, dass ein Jude kein Deutscher sein könne, unbewusst übernommen. An diesem Beispiel zeigen sich schulische Defizite, die freilich viel tiefer liegen als die in der banalen Anschuldigung an die Lehrer, sie würden das Thema Nationalsozialismus im Unterricht nicht ausreichend behandeln. Immer wieder taucht ja auch in öffentlichen Diskussionen – unter anderem in einem spontanen Beitrag aus dem Publikum im "Stadtgespräch" vom 1.11.2000 im Hessen-Fernsehen – die Formulierung auf, dass die Juden keine "echten Deutschen" seien. Gegen diesen tief verwurzelten Ihr/Wir-Gegensatz hilft eben die Verurteilung der Verbrechen alleine nicht.

"Sozialneid", "materielle Beweggründe", "sozialer Protest"? – Probleme materialistischer Erklärungstheorien

Wie, wann und wo fing es an? Über Stellenwert und Besonderheit des Antisemitismus des 19. Jahrhunderts zwischen Mittelalter und Holocaust herrscht eher Unklarheit, viele Lehrbuchautoren tun sich schwer damit. Ein Beispiel: In Zeit für Geschichte 3 wird eine Quelle gegen den Antisemitismus (Unterschriftenaktion namhafter Persönlichkeiten 1880 als Reaktion auf Treitschkes "Die Juden sind unser Unglück!") zitiert: "Wie eine ansteckende Seuche droht die Wiederbelebung eines alten Wahns die Verhältnisse zu vergiften ...", während es im darstellenden Teil des Buches selbst über die Dimension des Antisemitismus in jener Zeit heißt: "Jedoch blieben diese antisemitischen Strömungen bis 1914 eher Randerscheinungen." (S. 222 f.) Noch fragwürdiger ist jedoch die über das Buchkapitel (das Kirchenkampf, Sozialistengesetze und Antisemitismus vereint) gestellte Überschrift: "Lässt sich Integration erzwingen? 'Reichsfeinde' und Minderheiten". Gegen wen diese Frage zielt, bleibt unklar, doch selbst wenn sie sich im Falle der "Minderheiten"-Frage gegen die Antisemiten richtete, wäre die Botschaft die, dass eine Integration gesellschaftlich hätte "erzwungen" werden müssen (= nicht vollziehbar war) und die Juden somit im buchstäblichen Sinne "zwangsläufig" ein Fremdkörper blieben – eine These, die sich ungewollt mit der Ansicht der Antisemiten selbst deckt. Wie eng die Argumentationsmuster des Antisemitismus und seiner Antithese hier beieinander liegen, ja sich vielleicht sogar überlappen, wird deutlich, wenn man sich klar macht, dass der Antisemitismus des Kaiserreichs ja erst seit relativ kurzer Zeit stärker ins historische Blickfeld gerückt ist. Die Verengung des Schuld-Blicks auf Hitler hatte lange Zeit die "Legende von der deutsch-jüdischen Symbiose vor 1933" (4) aufgebaut, die jetzt, vielleicht auch als ein Effekt der Goldhagen-Debatte, demystifiziert wird. Dabei besteht natürlich die Gefahr, von einem Extrem ins andere zu rutschen und nun eine nicht vollzogene, weil nicht vollziehbare Integration zu bilanzieren. Was heißt aber Integration genau? Zwar gab es sehr wohl eine sozialökonomische Integration und von jüdischer Seite mehrheitlich einen ausgeprägten Assimilationswillen, von nichtjüdischer Seite jedoch dauerhafte antijüdische Ressentiments auf breitester Ebene.

Die Gefahr der Reproduktion antisemitischer Klischees lauert auch, wenn man nach "sozialen Gründen" für den Antisemitismus des Kaiserreichs sucht, so im Zusammenhang mit der "Gründerkrise" nach 1873: "Kurz nach der Reichsgründung erlangten die deutschen Juden 1871 die vollständige rechtliche Gleichstellung mit den übrigen Staatsbürgern. Zu diesem Zeitpunkt bildeten sie etwa ein Prozent der Gesamtbevölkerung. Da sie jahrhundertelang von vielen Berufen ausgeschlossen worden waren, hatten sie (= die Juden! W.G.) sich spezialisiert auf Handel und Bankwesen, und viele waren in Buch- und Zeitungsverlagen und in freien Berufen (Anwälte, Ärzte, Künstler) tätig. ... Viele Menschen erlebten die so genannte 'Gründerkrise' als bedrohlich, verloren jegliche Hoffnung und sie – vor allem Landwirte, Handwerker und Kaufleute – suchten die Schuld dafür bei den Juden." (Forum Geschichte 3, S. 156)

Die Verurteilung der antisemitischen Reaktion wird auch hier konterkariert durch die Bestätigung ihrer ideologischen Prämisse: Argumentierte der Antisemit damit, dass sich Juden vorwiegend in einflussreichen Positionen befunden hätten, so übernimmt die vermeintliche Erklärung des Antisemitismus eben dieses als Grund für den Antisemitismus.

Nun waren deutsche Juden nach ihrer Emanzipation in bestimmten Bereichen des gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Lebens tatsächlich überproportional vertreten: in den gebildeten Schichten, als Selbstständige, in den freien Berufen und in Frankfurt am Main regelrecht dominant im Bereich der Privatbanken. Das "Hinaus aus dem Getto" führte zu einem energischen "Willen zum Aufstieg" (5). Dass dieses Phänomen durch die vorangegangene Geschichte erklärbar ist, darauf weisen zwar einige Lehrbücher hin, doch droht hier das Mittelalter-Klischee der in den Geldverleih abgedrängten Juden, sich in einem Rothschild-Syndrom fortzusetzen. Tatsächlich vollzogen zunächst die meisten im Handel tätigen Juden nach der Emanzipation nur eine Konversion des alten Trödelgeschäfts zur Niederlassung in Form eines Tante-Emma-Ladens, aus dem auf Grund der wirtschaftlichen Entwicklung größere Handelsunternehmen hervorgehen konnten. Der Aufschwung kam den nichtjüdischen Händlern übrigens weit mehr zugute (Verdoppelung der Zahl der dort Tätigen im letzten Quartal des 19. Jh., dagegen nur leichter Anstieg der Zahl jüdischer Händler); was auffiel, war aber die Konzentration jüdischer Händler in einigen Bereichen, so auch im Viehhandel.(6)

Das Problem der Lehrbücher ist grundsätzlich, dass, wie schon hinsichtlich des Mittelalters, "die Juden" faktisch nur in Verbindung mit ihrer Verfolgung thematisiert werden und diese wiederum mit "Privilegien" und Bevorteilungen aller Art verknüpft ist, denn das suggeriert ja die Überrepräsentation in bestimmten Berufszweigen. Das "Problem" der überproportionalen jüdischen Präsenz in bestimmten Bereichen würde dann zumindest relativiert, wenn die Juden nicht nur auf der "Negativseite" der deutschen und europäischen Geschichte auftauchten, sondern entsprechend auf der "Positivseite" die notwendige Würdigung erführen auf Grund ihres Beitrages zum wirtschaftlich-industriellen Aufschwung, zur Kultur, zur Wissenschaft ... – zur "Mehrung der Ehre des Landes", wie man in Anlehnung an die Begründung des Speyerer Bischofs für die Ansiedlung jüdischer Händler im 11. Jahrhundert sagen könnte, wenn also kurz gesagt klar würde, dass Deutschland (bis 1933) im Positiven all das, was es wurde, auch und wesentlich durch den Beitrag Deutscher jüdischen Glaubens wurde.

Die Sozialneid-These übernimmt auch für das 19. Jahrhundert das Privilegien-Paradigma des Mittelalters in einer materialistischen Interpretation, die zum common sense geworden ist und nach der alles Kulturelle auf eine materielle Ursache zurückführbar ist, die hier im Geld besteht. So wird im Standard-Nachschlagewerk, nämlich dem neuesten Brockhaus, hinsichtlich der jüdischen Geldverleiher im Mittelalter gar von der "Verschuldung breiter (!) Bevölkerungskreise" gesprochen, diese "verschärfte die bereits bestehenden Aversionen, die sich dann von Zeit zu Zeit in furchtbaren Judenverfolgungen (Pogromen) und -vertreibungen niederschlugen; dabei dürfte sicher sein, dass innerhalb der Motive, die zu diesen Untaten führten, die materiellen Beweggründe der Schuldner eine ganz zentrale Rolle gespielt haben."(7) Da man sich ganz auf diese materialistische Erklärung kapriziert, müssen die durch "breite Bevölkerungskreise" begangenen Pogrome durch eine entsprechend massive Verschuldung bei den Juden erklärt werden ... jenseits aller historischen Wahrheit. Eine entsprechende Erklärung für die nach Ende der napoleonischen Emanzipationsära neu ausbrechenden antisemitischen Aktionen in Deutschland liefert der Brockhaus in einer Mischung aus materiellem Motiv und Sündenbock-Syndrom: "Als Bewegung gegen die rechtliche Gleichstellung der Juden und gefördert von gesellschaftlichen Krisen, kam es 1819 zu pogromartigen Ausschreitungen. Die 'Hep-Hep-Verfolgungen' begannen in Würzburg und strahlten über ganz Deutschland bis nach Dänemark aus. Sie zeigten zugleich, dass Judenfeindschaft eine Form von sozialem Protest war, bei dem Aggressionen verschoben und gegen Juden gerichtet wurden."(8) Das eigentliche Ziel sei das ganze Jahrhundert über nämlich der Liberalismus gewesen. Ähnlich im Oberstufenbuch Geschichte und Geschehen II: "Sozialpsychologisch erklären lässt sich die damalige Judenfeindschaft als eine Reaktion auf die wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Krisenerscheinungen der Zeit ..., dabei hatte sie vielfach gleichzeitig einen antikapitalistischen und antiliberalen Akzent." (S. 93)

Antisemitisch, antiliberal, antikapitalistisch ...? Natürlich gab es diese "sozialpsychologischen Akzente", sind sie aber die Erklärung? Ungewollt reproduziert auch hier der Anti-Antisemitismus Erklärungsmuster des Antisemitismus selbst, denn es wird ja wiederum eine Identifizierung der Juden mit dem Kapital und seiner politischen Weltanschauung, dem Liberalismus, suggeriert. Indem das Phänomen Antisemitismus auf einen anderen Grund, einen anderen Konflikt zurückgeführt wird, bleibt es als solches letztlich schemenhaft. So wie der Sündenbock sozialpsychologisch den Hass stellvertretend auf sich zieht, so zieht auch die Sündenbocktheorie die Erklärung vom Kern des Problems auf Begleiterscheinungen und Nebenaspekte ab.

Wie schon hinsichtlich des Mittelalters die anderen "Aversionsmotive" (Religion) zwar erwähnt, aber dann wieder relativiert werden, so bleibt die Rassentheorie des 19. Jahrhunderts meistens unerklärt und im Schatten anderer Motive, die "Wurzeln des neuzeitlichen Antisemitismus" lagen "in sozialen Neidgefühlen und rassistischen Vorstellungen, nach denen die Juden als minderwertig galten" (Zeit für Geschichte 3, S. 222). – "Neu war hieran, ... dass jetzt Theorien über die angebliche Unterschiedlichkeit der Rassen Anklang fanden. Es wurde behauptet, dass Juden von Natur aus betrügerisch, raffgierig und ohne Moral seien. Pseudowissenschaftliche Abhandlungen versuchten diese Behauptungen zu belegen. Bei diesem Antisemitismus spielte auch Neid auf den Wohlstand einiger Juden und die Angst vor dem eigenen wirtschaftlichen Abstieg eine Rolle." (Wir machen Geschichte 3, S. 215)

Was war aber nun an dem inhaltlich Beschriebenen "neu" im Vergleich zum Mittelalter? Die aufgelisteten Vorurteile bedurften keiner neuen Rassentheorie, sie existierten weit früher schon; verurteilt werden die Vorurteile, die "Unterschiedlichkeit der Rassen" wird mit der Vokabel "angeblich" negiert, die "Rassen" als solche bleiben unhinterfragt und übrigens auch ohne Anführungszeichen, ein diffuses "von Natur aus" soll den Inhalt der Rassentheorie umschreiben.

"Scheinbar naturwissenschaftlich genau" – Probleme mit dem Rassismus

Der Unterschied zwischen dem "modernen" Antisemitismus auf der Grundlage einer "wissenschaftlich" ausgearbeiteten Rassentheorie und dem mittelalterlichen Antijudaismus kann dem Schüler aus den meisten Lehrbüchern, selbst den neuesten, kaum klar werden. Das Oberstufenwerk Kursbuch Geschichte definiert den Antisemitismus im Kaiserreich politisch als Bestandteil des "rechtskonservativen Reichsnationalismus", begründet aber das Neue am Antisemitismus nur lapidar: "Anders als die ältere, religiös, wirtschaftlich oder kulturell begründete Judenfeindschaft wurde die neue Judenfeindschaft 'rassisch' abgeleitet." (S. 337) Eine ausführlichere Erklärung wird immerhin im Kapitel zum Nationalsozialismus nachgeholt, doch wird dort die "pseudowissenschaftliche" Begründung des Rassismus als falsche Interpretation wissenschaftlicher Erkenntnisse verstanden; "biologische und erbliche Merkmale", "biologische Erkenntnisse über das Wesen des Menschen" bleiben als solche scheinbar wertneutral, Sozialdarwinismus und "Rassenhygiene" konnten sich "auf die Naturwissenschaften berufen" und standen dem "christlichen oder humanistischen beziehungsweise bürgerlichen Gleichheitspostulat" quasi nur auf der moralischen Ebene gegenüber. Immerhin heißt es zum Antisemitismus, dass dessen Anhänger "versuchten anhand äußerer Merkmale eine jüdische Rasse zu konstruieren" (S. 425), womit zwar die "äußeren Merkmale" fragwürdig bleiben, aber zumindest eine Ablehnung des Rassenbegriffs als solchem in diesem Zusammenhang auftaucht, was man in etlichen anderen Lehrbüchern vergeblich sucht.

So unternimmt das Mittelstufenwerk Forum Geschichte 3 eine bemerkenswerte Sensibilisierung auf den Rassismus hinsichtlich der Afrikaner im Zusammenhang mit dem Kolonialismus, doch der Rassenbegriff des Antisemitismus bleibt demgegenüber vage, letztlich unverständlich, wenn nicht missverständlich: "Die so genannte Rassentheorie, die den Anspruch von Wissenschaftlichkeit erhob, jedoch durch keinerlei wissenschaftliche Erkenntnisse begründet werden konnte, wurde immer populärer. Sie wertete Völker nach biologischen Merkmalen und stufte die 'semitische' Rasse niedriger ein als die 'arische' Rasse." (S. 156). "Semitisch" und "arisch" stehen in Anführungszeichen, "Rasse" dagegen nicht: Um welche "biologischen Merkmale" der Semiten geht es denn?

Man kann gegen den Rassismus nicht argumentieren, ohne ihn ausreichend zu erklären, und das geht eben nicht in fünf Zeilen. Er ist als Pseudo-Wissenschaft in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts weder in obskuren Zeitschriften ideologischer Spinner entstanden – der stereotype Hinweis zum Beispiel auf die Zeitschrift Ostara, die Lektüre des jungen Hitler – noch am Stammtisch der Kleinbürger, sondern an den europäischen Universitäten, auch, aber nicht nur, durch eine entsprechende Umsetzung der Lehre Darwins. Zunächst entstand der "moderne" Rassismus ideologisch als Reaktion auf die Durchsetzung des Menschenrechtsprinzips (Abschaffung der Sklaverei) und der "moderne" Antisemitismus als Gegenbewegung zur Judenemanzipation, er war quasi deren "Nachtseite", bis hin zu Vernichtungsfantasien lange vor den Nazis.(9) Das religiöse Paradigma war jedoch im Zeitalter der Säkularisierung überholt, die Menschenrechte wurden mit der Natur des Menschen begründet, so musste die Antithese ihnen diese Berufung auf die Natur streitig machen.

Die moderne Anthropologie als universitäre Disziplin ist in ihrem Kern als "Rassenkunde" entstanden. So formulierte Paul Broca, Gründer der wichtigsten Institutionen der französischen Anthropologie zwischen 1859 (Société d’anthropologie) und 1875 (École anthropologique de Paris), bereits 1861 deren fundamentale Erkenntnis: "Im Schnitt ist die Gehirnmasse größer beim Erwachsenen als beim Greis, größer beim Manne als bei der Frau, größer bei den herausragenden Menschen als bei den mittelmäßigen, größer bei den höherwertigen Rassen als bei den minderwertigen."(10) Die Anthropologie entwickelte im Folgenden jene biometrischen Vermessungsrichtlinien (z. B. die Schädelvermessung), die mit der postulierten Korrelation von bestimmten Indices (z. B. "Schädelindex", "Gesichtswinkel") und "Rassentypen" zunächst innerhalb Europas (daher die Begriffe "nordisch", "ostisch" ...), dann auch auf die ganze Weltpopulation bezogen, vermeintlich einen klaren Zusammenhang zwischen Phänotyp (Aussehen), geistigen und charakterlichen Dispositionen des Einzelnen und historisch-kulturellen Leistungen der ethno-rassischen Gruppe bewiesen. Eine Summa der rassentheoretischen Anthropologie gab genau zur Jahrhundertwende Joseph Deniker, Leiter der Bibliothèque Nationale in Paris, heraus; zuvor hatte der auch heute noch hoch geschätzte, weil komplett verkannte Ernest Renan im Anschluss an Gobineau als Erster prinzipiell "Arier" und "Semiten" gegeneinander gestellt und eine Vision vom Untergang der Letzteren entwickelt, unklar war er sich nur darüber, ob dies einerseits durch Assimilation (seine frühere Position) oder andererseits durch ein "natürliches" oder gar bewusst herbeigeführtes "Verschwinden" des "Minderwertigen" geschehen würde (seine spätere Position). Entscheidend war für Renan der Sieg Preußens über das "dekadente" Frankreich 1870/71, hiervon inspiriert prophezeite er gar die zukünftige Weltherrschaft einer Herrenrasse durch Deutschland.(11)

Deswegen kann man auch mit anti-antisemitischer Intention die pseudowissenschaftlichen Grundlagen des Rassismus nicht einfach nur verurteilen und das Phänomen Rassismus nicht nur als Irrsinn abtun, der es vermochte, vom Rande der Gesellschaft her in deren Mitte vorzudringen (die Virus/Immunisierungs-Metaphorik spielte nach 1945 eine große Rolle bei der verdrängenden Erklärung innerhalb der deutschen Schulddebatte). Vielmehr hatte es die "Rassenkunde" inklusive sozialdarwinistischer und eugenischer Visionen ("Rassenhygiene"(12)) nach dem Ersten Weltkrieg zu Publikationen mit für damalige Verhältnisse Massenauflagen gebracht, so etwa die Bücher des allgemein "Rassen-Günther" genannten Freiburger Professors Hans F. K. Günther. In jener Zeit, 1926, als die Weimarer Republik auf ihrem Höhepunkt und die Nazis auf ihrem Tiefpunkt waren, entschied sich die preußische Studentenschaft, von Kultusminister Becker wegen Statusfragen zu ihrem Selbstverständnis befragt, in einer Urabstimmung mit großer Mehrheit für "Rassenmerkmale" als Kriterium für die Mitgliedschaft (also für den Ausschluss jüdischer Studenten).(13) Doch damit war sich die Studentenschaft letztlich der Tradition der seit Anfang an antisemitischen Burschenschaften nur treu geblieben ...

Noch einmal: Was ist und was war also wissenschaftlich und was unwissenschaftlich? In Forum Geschichte 4 wird hinsichtlich der NS-Ideologie der Rassenbegriff als "unwissenschaftliche Anwendung biologischer Erbmerkmale" definiert (S. 81). Was wären denn aber die "biologischen Erbmerkmale" von Juden in "wissenschaftlicher Anwendung"? Auch der in diesem Sinne weitaus differenziertere Ansatz im Geschichtsbuch 3, das immerhin einen nachvollziehbaren Zusammenhang zwischen dem Antisemitismus des 19. und des 20. Jahrhunderts herstellt, tut sich schwer mit der "neuen Rassenlehre": "Geradezu naturwissenschaftlich genau wollte sie aufgrund biologischer Merkmale Wertungen einführen für geschichtlich verschieden entwickelte Völker und Menschen. ... Die Rassenlehre untermauerte scheinbar wissenschaftlich alle Vorurteile gegenüber den Juden." (S. 198) Auch hier: Was war hinsichtlich der Juden "geradezu naturwissenschaftlich genau", was "scheinbar wissenschaftlich", was waren die "biologischen Merkmale" ...? Gegenüber dieser Unklarheit nützt es wenig, die Integration der Juden in Deutschland anschließend damit zu begründen und zu verteidigen, "die jüdische Minderheit" sei "in demselben deutschen Staat geboren und erzogen worden wie die christliche Mehrheit", denn darin liegt gar kein Widerspruch zum antisemitischen Rassismus.

"Lässt sich Integration erzwingen?" – Ein Fazit

"Die Juden hatten ja noch keinen Staat." Diese Schülerreaktion, gut gemeint, verkehrt unwillentlich Ursache und Wirkung, waren doch Auswanderung nach Palästina und dann Staatsgründung Folgen des Antisemitismus, so aber erscheint im Rückblick die jüdische Präsenz in Europa nur als lange Vorgeschichte der Rückkehr in die alte Heimat – eine gewiss auch in israelischen Kreisen geteilte Ansicht, doch unsere Perspektive ist eine andere und in dieser erscheint die Frage: "Lässt sich Integration erzwingen?" fast wie die Kapitulation des Anti-Antisemitismus vor seinem Gegenstand. Die Juden bleiben ein "Fremdkörper" im Geschichtsbild, wie es in praktisch allen Lehrbüchern auf mehr oder weniger deutliche Weise zum Ausdruck kommt, allen Verurteilungen des Antisemitismus und allen Plädoyers für die Integration zum Trotz. Kein einziges der von mir konsultierten Geschichtslehrbücher bestreitet, dass man Juden schon am Aussehen erkennen könne, da man ihnen "biologische", "äußerliche" und so weiter Merkmale zuspricht; selbst der Begriff Rasse wird als solcher von den meisten gar nicht hinterfragt, selten in Anführungszeichen gesetzt, das Adjektiv rassisch geht manchen Kritikern des Antisemitismus ebenso leicht von der Feder wie den Antisemiten selbst.

Und die Erklärungen? Die "Sündenbockphilosophie" nach Kühnls klassischer Definition – "Der Antisemitismus erweist sich somit als eine Ideologie, die die vorhandenen Aggressionen auf ein Objekt lenkt, das mit den Ursachen der Aggressionen nicht mehr zu tun hat als beliebige andere Objekte" (14) – erklärt zwar sozialpsychologische Mechanismen der Wirkung von Antisemitismus, nicht aber seine Entstehung, denn wenn alle Objekte beliebig waren, warum traf es dann die Juden? Fast könnte man daraus schlussfolgern, der Antisemitismus sei ein Zufallsprodukt. Die materialistische Erklärung mit den Privilegien, dann der Zins-Nische im Mittelalter und schließlich der überproportionalen Repräsentation im Finanz- und Handelssektor seit der Emanzipation – nicht eine logische Konsequenz? – macht die Sündenbocktheorie scheinbar griffiger, weniger aleatorisch, dreht aber den antisemitischen Vorwurf in seine eigene Erklärung um. Wenn es in Wirklichkeit gegen Kapitalismus, Liberalismus und so weiter ging, warum dann stellvertretend gegen die Juden?

Der Antisemitismus muss als Phänomen sui generis begriffen und vermittelt werden, in dem sich vieles projizierte seit dem Neuen Testament, das aber auf diese Projektionen nicht reduzierbar ist. Desgleichen sind im weiteren Sinne Fremdenfeindlichkeit und Rassismus nicht nur Ausdrucksformen von sozialen Problemen, auch wenn sie von dort her ihre Impulse bekommen.

Von besonderer Bedeutung ist jedoch der Rassismus mit wissenschaftlichem Fundament, weil hier Falsch und Richtig als zwei Seiten einer Medaille erscheinen. Wer "immunisieren" will, also verhindern, dass pseudowissenschaftlich begründete Vorurteile wieder überzeugen, muss entschieden deutlicher erklären, worin der Unterschied zwischen wissenschaftlich und unwissenschaftlich besteht, zumal gerade über die moderne Forschung erneut alte Muster eines Gen-Determinismus in neuem Gewande wiederkehren und neue anthropologische und ethnologische Gen-Pool-Forschungen entstehen. Und nicht zuletzt ist die Eugenik heute noch ein Vektor, über den das "Virus" auch in die Köpfe an sich "geimpfter" Schüler dringt – so ergab sich einmal eine Diskussion in einer 10. Klasse über Vererblichkeit anlässlich des Nazi-"Gesetzes zur Verhütung erbkranken Nachwuchses". Am Beispiel des Alkoholismus (eine der in dem Nazi-Gesetz aufgeführten Krankheiten), den die Schüler mit Berufung auf ihren Biologieunterricht für erblich hielten, zeigte sich, wie schwer das Zusammenspiel von Veranlagung und Umwelteinflüssen offenbar zu verstehen ist. Wenn die Veranlagung 50 Prozent beträgt, so entscheiden doch die anderen 50 Prozent darüber, ob die Veranlagung zur Wirkung kommt, stellen also faktisch 100 Prozent des Entscheidungsspielraumes dar, es gibt somit keine Determinierung. Die Scheu der Lehrbuchautoren vor der Wissenschaft ist eine Scheu vor der Kritik der Wissenschaft (dabei auch stets der Versuch, Darwin vor dem Sozialdarwinismus in Schutz zu nehmen – schon ein Thema für sich ...) und liegt in einer ungebrochenen Tradition des Szientismus. Dem Prozess der "Verwissenschaftlichung als Delegitimierung von Werten" (15) sind wir auch heute noch nicht entronnen und auf deterministische Vorstellungen kann man in letzter Instanz nur philosophisch mit der alten Frage nach der Willensfreiheit begegnen.

Siehe zum Thema den ersten Teil:
"Privilegien, Verfolgung, Vertreibung ..." Der Anti-Antisemitismus und die Macht der Vorurteile – Erfahrungen eines Lehrers

Konsultierte Lehrbücher:
Anno Bd. 3 und 4, Westermann, 1996 f.
Rückspiegel Geschichte Bd. 3 und 4, Schöningh, 1996 f.
Wir machen Geschichte Bd. 3 und 4, Diesterweg, 1996 f.
Geschichtsbuch Bd. 3 und 4, Neue Ausgabe, Cornelsen, 1995 f.
Zeit für Geschichte Bd. 3 und 4, Schroedel, 2002 f.
Forum Geschichte Bd. 3 und 4 (Ausg. Hessen), Cornelsen, 2003 f.
Von der Französischen Revolution bis zum Nationalsozialismus, Buchners Kolleg Geschichte, Bamberg 1992
Geschichte und Geschehen II Oberstufe A/B, Klett, 2003
Kursbuch Geschichte. Von der Antike bis zur Gegenwart, Cornelsen, 2000 (Oberstufe)

Anmerkungen:
(1) Vgl. Wolfgang Fritz Haug: Vom hilflosen Antifaschismus zur Gnade der späten Geburt, Berlin (Argument) 1987 (Der hilflose Antifaschismus erschien erstmals 1967).
(2) Erinnerung für Gegenwart und Zukunft. Überlebende des Holocaust berichten, Survivors of the Shoah Visual History, CD-Rom (Cornelsen), 2000.
(3) Ralph Bollmann: "Hilflose Aufklärer", in: die tageszeitung, 4./5.11.00, tazmag 1-2.
(4) Vgl. das entsprechende Kapitel in: Wolfgang Benz: Bilder vom Juden: Studien zum alltäglichen Antisemitismus, München (Beck) 2001.
(5) Vgl. Rachel Heuberger/Helga Krohn: Hinaus aus dem Ghetto ... Juden in Frankfurt am Main 1800–1950. Begleitbuch zur ständigen Ausstellung des Jüdischen Museums Frankfurt am Main, S. Fischer 1988, S. 87 (Kap. VI: Juden als Staatsbürger 1864–1914).
(6) Marion Kaplan (Hrsg.): Geschichte des jüdischen Alltags in Deutschland. Vom 17. Jahrhundert bis 1945, München (Beck) 2003, S. 276 ff., S. 289 f.
(7) PC-Bibliothek 3.0 (2004), Eintrag: "Juden. Stellung im Mittelalter".
(8) PC-Bibliothek 3.0 (2004), Eintrag: "Antisemitismus: Ein Deutungsversuch".
(9) Vgl. Rainer Erb/Werner Bergmann: Die Nachtseite der Judenemanzipation. Der Widerstand gegen die Integration der Juden in Deutschland, Berlin (Metropol/Friedrich Veitl Verlag) 1989, Kap. V: Vernichtung und Entmenschlichung.
(10) Paul Broca im Jahre 1861, zit. nach: Claude Liauzu : Race et civilisation. L’autre dans la culture occidentale. Anthologie critique, Paris (Syros/Alternatives) 1992, S. 95.
(11) Vgl. dazu meine längere Untersuchung "Ernest Renan und der Ursprung des modernen Rassismus" in: Wolfgang Geiger: Geschichte und Weltbild. Plädoyer für eine interkulturelle Hermeneutik, Frankfurt am Main (Humanities-Online) 2002, S. 307–333. Vgl. ferner die entsprechenden Passagen in: Tzvetan Todorov, Nous et les autres. La réflexion française sur la diversité humaine, Paris (Seuil) 1989.
(12) Vgl. Peter Weingart/Jürgen Kroll/Kurt Bayertz: Rasse, Blut und Gene. Geschichte der Eugenik und Rassenhygiene in Deutschland, Frankfurt am Main (Suhrkamp) 1988.
(13) Dietrich Wetzel: "Voraussetzungen und Schlussfolgerungen", Vorwort zu: Erziehungswesen und Judentum. Die Darstellung des Judentums in der Lehrerbildung und im Schulunterricht, hrsg. vom Verband Deutscher Studentenschaften (VDS), zusammengestellt von Ekkehart Krippendorff in Zusammenarbeit mit Dieter Bielenstein, München (Ner-Tamid-Verlag) 1960, S.10. – "Eine Urabstimmung bestätigte die DSt-Führung in ihrer Haltung: mit überwältigenden Mehrheiten (zwischen 70 und 90 %) verzichteten die preußischen Studenten auf eine verfasste Interessenvertretung und stimmten für die Zusammenarbeit mit Studentenvertretungen, die JüdInnen aus ihren Reihen ausschlossen." (Info zu: "Das war ein Vorspiel nur ..." – Tagung zum siebzigsten Jahrestag der NS-Bücherverbrennungen vom 30.5.2003).
(14) Reinhard Kühnl: Formen bürgerlicher Herrschaft: Liberalismus – Faschismus, Reinbek bei Hamburg (Rowohlt) 1971, S. 94.
(15) Vgl. Peter Weingart: "Eugenik – Eine angewandte Wissenschaft. Utopien der Menschenzüchtung zwischen Wissenschaftsentwicklung und Politik", in: Peter Lundgreen (Hrsg.): Wissenschaft im Dritten Reich, Frankfurt am Main (Suhrkamp) 1985.

hagalil.com / 2005-02-14

 

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